Speerspitze vor allem bei Brandeinsätzen

Feuerwehrstützpunkt Endingen: Neues Löschgruppenfahrzeug übergeben und gesegnet

Endingen (est). Groß war die Freude am vergangenen Freitag in der Fahrzeughalle des Feuerwehrstützpunkts Endingen. Als einziges Fahrzeug in der Halle stand das neue Löschgruppenfahrzeug LF20, das den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit vieler Gäste bildete.

Musikalisch umrahmt von einer Abteilung der Stadtmusik Endingen wurde die Beschaffungsagenda durch Kommandant Heiko Stertz und die technischen Daten von Abteilungskommandant Jochen Verfondern vorgestellt. Den göttlichen Segen für Fahrzeug und die Einsatzkräfte erteilte Stadtpfarrer Jürgen Schindler.
36 Monate beschäftigte das Projekt „Fahrzeugbeschaffung“ für den Ersatz des bisherigen Löschfahrzeugs LF16/12 den Beschaffungsausschuss der Feuerwehr, die Gemeindeverwaltung und den Gemeinderat. 25 Jahre hatte das LF16/12 mehr als 1.200 Einsätze in vorderster Front verlässliche Dienste geleistet. Doch mit dem Wachstum der Bevölkerung und Ansiedlung weiterer Industrieanlagen wurden auch die Anforderungen an die technische Ausstattung der Feuerwehr größer. Zusammen mit der Drehleiter soll das neue Fahrzeug die Speerspitze vor allem bei Brandeinsätzen bilden und mehr Sicherheit mit verbesserter Ausstattung und moderner Beleuchtung für die Einsatzkräfte bieten.

Vorbereitung kostet viel Zeit
Viel Zeit wurde für die Ausarbeitung des Leistungsverzeichnisses aufgewandt, um eine detaillierte Ausschreibung zu ermöglichen und die Angebote mit einer erstmals umfangreich erstellten Bewertungsmatrix fundiert zu bewerten. Letztlich bekamen die Firmen MAN (Fahrgestell), Bittiger GmbH und Barth die Zuschläge, wobei man 66.000 Euro unter dem durchschnittlichen Beschaffungswert von 510.500 Euro bleiben konnte. Nach Abzug des Förderbetrags vom Land-Baden-Württemberg von 92.000 Euro verblieben für die Stadtkasse noch 352.000 Euro. Wichtig war den Beteiligten die ausgewogene Abwägung zwischen dem technisch Machbaren und technisch Notwendigen.
Mit dem Eintreffen des neuen Fahrzeugs sei somit das Beschaffungsprojekt abgeschlossen. Nun gelte es, sich in intensiven Proben mit der neuen Technik vertraut zu machen. Mit dem ausdrücklichen Dank an Bürgermeister Tobias Metz und die Stadträte beendete Kommandant Stertz seine Ausführungen.

Technische Daten
Mit technischen Daten konnte Abteilungskommandant Jochen Verfondern dienen. Der 3.000 Liter-Löschwassertank gewährleiste einen effizienten Erstangriff zur Brandbekämpfung. Mit der Pump- und Roll-Technik, bei der die Pumpen auch bei Fahrt arbeiten, wurde der Blick auch auf mögliche Vegetationsbrände gerichtet. Steck- und Schiebeleitern sowie Sprungpolster erleichtern die Menschenrettung. Sicherheit für die Einsatzkräfte bringt die gute Ausleuchtungsmöglichkeit durch einen Lichtmast. Leider muss heutzutage mit einem mitgeführtem Sichtschutz auch an mögliche Gaffer gedacht werden.

Segnung, Übergabe, Grußworte
Pfarrer Jürgen Schindler richtete seinen Fokus auf die Besatzung, für die das neue Fahrzeug lediglich ein modernes Werkzeug darstelle. Dennoch hätten auch beide zusammen nicht alles in ihrer Hand. Der göttliche Segen soll dazu beitragen, dass die Feuerwehrkameraden weiterhin gut zusammenhalten und sie Spaß und Freude in ihrem Engagement erfahren. Somit wurde das Weihwasser nicht nur über das neue Fahrzeug verteilt, sondern auch über die zahlreich anwesenden Feuerwehrangehörigen.
Bürgermeister Tobias Metz oblag es danach, den symbolischen Schlüssel „beschwingt“ an die Kommandanten zu übergeben. Der Beschaffungsausschuss hätte es der Verwaltung bei dieser Aufgabe leicht gemacht, lobte Metz. Er wünschte, dass das neue LF20 seinen Zweck stets zuverlässig erfülle und die Einsatzkräfte gesund zu den Einsätzen fahren aber auch ebenso gesund wieder von dort zurückkehren mögen.
Nico Zimmermann, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Emmendingen, bezeichnete die Indienststellung des LF20 als Festtag für die Feuerwehr Endingen. Die Fördersumme von 92.000 Euro vom Land Baden-Württemberg nannte er allerdings einen Tropfen auf den heißen Stein, der zukünftig wohl noch kleiner ausfallen werde. Zudem rechnete er vor, dass die Anschaffungssumme auf die 27.500 Einwohner des Gemeindeverwaltungsverbands Kaiserstuhl, die von dieser neuen Technik profitieren werden, nur noch 16 Euro pro Kopf betrage. Mit einem herzlichen „Glück auf“ wünschte auch er gelingende Einsätze. Zur Stärkung der Kameraden unterstrich dies Amolterns Ortsvorsteher Andreas Ganter mit einem Korb voller Wurst-„Bixen“.